Wie müssen sich Menschen ändern, um in der Arbeitswelt 4.0 zu bestehen? Und welche Rahmenbedingungen sind erforderlich? Diese Fragen trafen den Nerv der zahlreichen Besucher – allesamt Unternehmen, die bereits ein BGF-Projekt machen, und gerade deshalb mit ihren Betrieben zukunftsfit bleiben wollen. Abseits der üblichen Technik-Prophezeiungen („immer smarte Maschinen“) ging es beim Infotag etwas viel Wesentlicheres: Nämlich wie unsere Gesundheit diese neue Arbeitswelt verkraften kann.
Menschliche Freude und Wut – trotz Roboters
Freilich: Intelligente Maschinen werden unsere Arbeitswelt revolutionieren – so viel steht fest. In vielen Arbeitsbereichen wird sich die Kooperation zwischen Mensch und Maschine verstärken. Aber: Emotionen wie Freude und Überraschung, sowie Furcht und Wut werden auch in der Zusammenarbeit mit Robotern unseren Arbeitsalltag bestimmen.
Inputs von Matthias Horx
Trendforscher und Gründer des Zukunftsinstitutes, referierte über Trends und Megatrends für die Arbeitswelt und das Gesundheitswesen von morgen. Der Bestseller-Autor sprach über sich wandelnde Unternehmen, die beispielsweise vom Reparatur- zum Vitalitätsbetrieb wurden. Horx geht davon aus, dass Gesundheit in Zukunft ganzheitlich im Arbeitsalltag mitgedacht werden muss und Achtsamkeit zu einem Megatrend wird, der den Begriff Nachhaltigkeit auf Dauer ersetzt. Alte Begriffe wie „Arbeiterklasse“ oder „Kommandowirtschaft“ sieht Horx in Zukunft aufgelöst – jedoch werden neue soziale Strukturen unsere Arbeitswelt gliedern.
Inputs von Thomas Müller
Kriminalpsychologe und Buchautor, referierte über Krisensituationen und deren psychologische Gesetze. Müller ist davon überzeugt, dass Krisen und komplexe Herausforderungen ihre eigene Logistik besitzen. In seinem Vortrag ging es darum, von jenen Menschen zu lernen, die Krisensituationen bewältigt haben. Die Gesetze der Kriminalpsychologie geben dazu klare Richtlinien – auch in der Zukunft. Denn auch wenn sich alle paar Jahre die Technik ändern mag. Wir Menschen werden von denselben Gefühlen gesteuert bleiben, wie vor zehntausenden Jahren.
In Linz beginnt´s
Schirmherr des Events und Gastgeber OÖGKK-Obmann Albert Maringer: „Es ist perfekt, dass dieser Infotag zu diesem Thema heuer in Linz Station macht. Nicht nur, weil wir als OÖGKK selbst ein großer BGF-Player sind und als österreichische Kontaktstelle für das Europäische Netzwerk BGF fungieren. Vor allem bearbeiten wir in der OÖGKK aktuell das Top-Thema Zukunft Arbeitswelt in vielen Facetten. Es stimmt wieder mal: In Linz beginnt´s!“
OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer: „Dezentral, doch stark vernetzt: So funktioniert die BGF in Österreich, wie der Infotag zeigt. Diese Struktur ist im Gesundheitsbereich insgesamt ideal, wenn Tempo, Innovation und Kreativität zählen. Wir freuen, diesen weg- und zukunftsweisenden Infotag mit hochkarätigen Experten an der Anton Bruckner Privatuniversität veranstaltet zu haben!“
Fotos: http://www.cityfoto.at/